Tag 9 Zur allgemeinen Freude ist das Wetter heute wieder strahlend und die Sonne lacht uns entgegen. Der heutige Tag beginnt mit der erfolglosen Suche nach der Montvernier-Serpentinenstraße. Leider war sie nicht ausgeschildert und wir mussten auf einer anderen Straße hochfahren. Diese Verbindung zum Col de Madeleine war allerdings im späteren Verlauf unbefestigt und hat unsere Roadster doch etwas an die Grenzen der Offroad-Fähigkeiten gebracht. Aber bei jeder großen „JochenTour“ ist so ein kleines Schmankerl dabei. Landschaftlich zumindest war die Strecke eine Wucht! Während die letzten noch langsam über die Schlaglochstrecke rumpeln, vergnügen sich die anderen mit dem streicheln der braunäugigen Kälbchen ... ;-) Die Etappe führt uns weiter an Albertville vorbei zum Aravis Höhenfahrweg. Das Wetter spielte leider nicht so mit und wir mussten diesen Panoramaweg teilweise bei Nebel befahren. Es ging weiter in Richtung des Genfers Sees. Mein analoges Navi (Mandy) hat mich zielsicher wie immer über die schönsten Sträßchen und Kurven geleitet. Wo ein enges Sträßchen in der Nähe war – wir haben sie befahren. Allerdings bekomme ich die Namen der Pässe nicht mehr alle zusammen. Übernachtung war dann am Ufer des Genfer Sees in Meillerie im Hotel „les Terasses“. Schöne Zimmer mit Blick über den See, allerdings mit horrenden Preisen fürs Essen. Wohl schon mal ein Vorgeschmack auf die Preise in der Schweiz. Tag 10 Heute ist unser Abreisetag. Die Gruppe löst sich auf, einige bleiben noch einen Tag, andere fahren eine andere Strecke gen Heimat. Die meisten fahren quer durch die Schweiz und bei Bern fahren wir dann entgültig getrennte Wege, da unser analoges Navi wieder nach Hause muss. Fazit der ganzen Reise: Die Seealpen, Cote d´Azur, Provence und Savoyen sind absolut sehenswerte Gegenden. Interessanter als viele doch schon bekannte Teile der Alpen. Landschaftlich sehr abwechslungsreich. Fahrerisch ist die Gegend ein Paradies für mich gewesen. Allerdings sollte man sich hüten auch nur einmal von der Straße abzukommen. Der Asphalt ist meist viel höher als das umliegende Gelände und jedes Abkommen kann schwere Schäden nach sich ziehen. 10 Tage mit vielen Stunden im Auto können anstrengend sein – dies hatte ich bei meinen Mitfahrern gemerkt. Ich hatte 3 Tage dabei, die mehr als 400km hatten. Fast schon zu lange! Bei den Touren in den weiteren Jahren berücksichtige ich dies immer und mache die Tagesetappen meist so zwischen 250 bis 350 Kilometer lang. Als fahrerisch anspruchsvollste Gegenden würde ich die Bereiche Col de Turini und Col de Allos einstufen. Wie schon gesagt: Gegenverkehr und Geraden glänzen durch völlige Abwesenheit. Landschaftlich sind auch diese Gegenden herausragend, dazu kommt noch der Canyon du Verdon und Mont Ventoux. Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark man doch den MX-5 klaglos „ausquetschen“ kann. Bei vielen langen Passauffahrten haben wir das Letzte aus unseren Autos rausgeholt. Motor- und Fahrtechnisch. Alles haben die Autos ohne Probleme überstanden. Man darf nicht vergessen, dass manche der teilnehmenden Fahrzeuge schon 13 Jahre alt waren! Diese absolute Zuverlässigkeit macht einen großen Teil des Erfolgs des Autos aus. Und wer selbst einen MX-5 engagiert fährt, weiß wie viel Spaß das Auto durch seine Direktheit macht. Besonders durch das Fehlen jeglicher elektronischer Zwangsmaßnahmen (ABS jetzt mal abgesehen). Wie bei den meisten meiner größeren JochenTours besteht die Gruppe aus Leuten, die schon mal mitgefahren sind und aus neuen, vorher unbekannten Teilnehmern. Wie immer hat sich diese Gruppe aber gut verstanden, besonders da die Interessen ja die Gleichen sind und man zwischendurch auch etwas fachsimpeln kann. Jochen